Spen­den­tipps

Für die Ukrai­ne spenden

PHINEO-Redaktion,
09.03.2022

Sie wol­len Men­schen hel­fen, die in der Ukrai­ne leben oder vor dem Krieg flüch­ten? Wir beant­wor­ten die wich­tigs­ten Fragen. 

Der Angriffs­krieg Russ­lands gegen die Ukrai­ne ist ein Angriff auf die Frei­heit und die Demo­kra­tie. Der Feld­zug bringt viel Leid für Men­schen. Wir sind besorgt und möch­ten hel­fen. Jede*r kann Soli­da­ri­tät zei­gen – mit der Teil­nah­me an Frie­dens­kund­ge­bun­gen genau­so wie mit Spenden. 

Was leis­ten die Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen aktu­ell vor Ort?

Zahl­rei­che Orga­ni­sa­tio­nen sind seit Jah­ren in der Ost­ukrai­ne enga­giert. Sie ken­nen die Situa­ti­on vor Ort sehr gut und pfle­gen enge Kon­tak­te mit loka­len Orga­ni­sa­tio­nen und Insti­tu­tio­nen. Der­zeit kön­nen nur weni­ge Orga­ni­sa­tio­nen in der Ukrai­ne arbei­ten; vie­le arbei­ten aus angren­zen­den Län­dern heraus. 

  • Hilfs­gü­ter: Huma­ni­tä­re Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen ver­sor­gen die Men­schen in der Ukrai­ne und in den Grenz­re­gio­nen mit wich­ti­gen Hilfs­gü­tern. Die Bedar­fe ändern sich rasant, ent­spre­chend kurz­fris­tig lie­fern Orga­ni­sa­tio­nen das, was gebraucht wird. 
  • Unter­künf­te: Orga­ni­sa­tio­nen hel­fen Bin­nen­flücht­lin­gen in der Ukrai­ne und in angren­zen­den Län­dern wie Polen. Sie bau­en Not­un­ter­künf­te und ver­sor­gen sie mit dem Nötigsten. 
  • Flucht­hil­fe und Eva­ku­ie­rung: Orga­ni­sa­tio­nen hel­fen Men­schen dabei, sich in Sicher­heit und/​oder außer Lan­des zu brin­gen. Ins­be­son­de­re Fami­li­en, Kin­der und älte­re Men­schen brau­chen Unterstützung. 
  • Psy­cho­so­zia­le Betreu­ung: Sozialarbeiter*innen und Psycholog*innen hel­fen trau­ma­ti­sier­ten Men­schen dabei, ihre Erleb­nis­se zu verarbeiten.
  • Medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung: Orga­ni­sa­tio­nen lie­fern medi­zi­ni­sche Hilfs­gü­ter und leis­ten vor Ort medi­zi­ni­sche Unterstützung. 

Wann ist der rich­ti­ge Zeit­punkt, sich zu engagieren? 

Jetzt! Men­schen in Not kön­nen nicht war­ten. Ange­sichts der dra­ma­ti­schen Situa­ti­on muss schnell gehan­delt wer­den. Die Über­le­bens­fä­hig­keit der Orga­ni­sa­tio­nen, die im Kriegs­ge­biet agie­ren, bemisst sich in Tagen – nicht in Wochen oder gar Monaten. 

Da die Fol­gen des Angriffs ver­hee­rend sind, braucht die Zivil­ge­sell­schaft aber auch künf­tig mas­si­ve Unter­stüt­zung. Die Erfah­rung lehrt, dass die lang­fris­ti­gen Aus­wir­kun­gen sol­cher Kri­sen aus dem Blick der Öffent­lich­keit gera­ten. Ein mit­tel- und lang­fris­ti­ges Enga­ge­ment ist eben­so gebo­ten wie sinnvoll. 

Wofür wer­den jetzt gera­de Spen­den benötigt?

Natio­na­le wie inter­na­tio­na­le Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen küm­mern sich um Flüch­ten­de genau­so wie um die Men­schen vor Ort, die durch die Angrif­fe ihr Hab und Gut verlieren. 

Benö­tigt wer­den Klei­dung, war­me Decken, Lebens­mit­tel, Medi­ka­men­te und Unter­künf­te, auch Hygie­ne­ar­ti­kel, Treib­stoff oder Ers­te-Hil­fe-Sets. Da sich Bedarf lau­fend ändert, emp­feh­len wir Geld­spen­den an gro­ße Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen.

Mil­lio­nen Ukrainer*innen sind bedroht oder auf der Flucht. Wir müs­sen ihnen schnell und beherzt hel­fen und zusammenstehen!

Dr. Andre­as Rickert, CEO von PHINEO

Wer­den auch Sach­spen­den gebraucht?

Hier­zu gibt es unter­schied­li­che Aussagen.

Gebraucht wer­den in der Ukrai­ne und der Grenz­re­gi­on war­me Decken, war­me Klei­dung, Medi­ka­men­te und Essen.

Sach­spen­den ver­ur­sa­chen aber zumeist mehr Pro­ble­me, als sie lösen: Sie zie­len an Bedar­fen vor­bei, ver­ur­sa­chen hohe Logis­tik-Auf­wän­de und behin­dern so die Arbeit der Hilfsorganisationen.

Am ein­fachs­ten und wirk­sams­ten ist es, die Hand­lungs­fä­hig­keit die­ser Orga­ni­sa­tio­nen mit Spen­den ohne Zweck­bin­dung zu sichern.

Bit­te ori­en­tie­ren Sie sich beim Spen­den an den aktu­el­len (!) Emp­feh­lun­gen der Spen­den­or­ga­ni­sa­ti­on Ihres Vertrauens.

Was kann ich tun?

Es gibt vie­le Mög­lich­kei­ten zu helfen:

  • Sie kön­nen Geld spen­den,
  • Wohn­raum anbieten,
  • mit Über­set­zungs­leis­tun­gen helfen,
  • Sach­spen­den ein­wer­ben (sie­he die Fra­ge Wer­den auch Sach­spen­den gebraucht?”)
  • ein­tref­fen­de Flücht­lin­ge will­kom­men heißen.

Öffent­li­che Kund­ge­bun­gen und das brei­te Enga­ge­ment aus allen Tei­len der Gesell­schaft sen­den eben­falls star­ke poli­ti­sche Signa­le ins In- und Aus­land, des­halb ist auch die Teil­nah­me an Demons­tra­tio­nen wert­voll. Die rus­si­sche Regie­rung muss wis­sen, dass die Welt­ge­mein­schaft hin­ter der Ukrai­ne steht.

Wie soll­te ich spenden?

War­ten Sie nicht lan­ge, son­dern spen­den Sie jetzt!

Set­zen Sie auf gro­ße und bekann­te Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen. Pro­fes­sio­nel­le Struk­tu­ren erhö­hen die Wahr­schein­lich­keit, dass die Spen­den vor Ort auch rich­tig ein­ge­setzt wer­den.

Statt meh­re­rer Kleinst­spen­den spen­den Sie eher einen sub­stan­zi­el­len Betrag, das ist effi­zi­en­ter in der Bearbeitung.

Spen­den Sie so, dass es der Orga­ni­sa­ti­on am meis­ten nutzt: ohne Zweck­bin­dung. Ver­trau­en Sie auf das Know-how und die Erfah­rung der Orga­ni­sa­ti­on, dass sie das Geld opti­mal ein­set­zen wird.

Soll ich Orga­ni­sa­tio­nen in der Ukrai­ne oder in Deutsch­land unterstützen?

Wich­tig ist, dass die Spen­de auch vor Ort ankommt.

Um das zu gewähr­leis­ten, haben bekann­te natio­na­le und inter­na­tio­na­le Orga­ni­sa­tio­nen die not­wen­di­gen Struk­tu­ren und Kontakte.

Wer selbst eine ver­trau­ens­wür­di­ge Orga­ni­sa­ti­on vor Ort kennt, kann selbst­ver­ständ­lich auch direkt spen­den. Per­sön­li­chen Emp­feh­lun­gen zu fol­gen oder gro­ße Spen­den­bünd­nis­se zu unter­stüt­zen, ist sinnvoll.

An wel­che Orga­ni­sa­tio­nen kann ich guten Gewis­sens spenden?

Ver­trau­en Sie eta­blier­ten Hifs­or­ga­ni­sa­tio­nen. Eine gute Über­sicht für die der­zei­ti­ge Akut-Pha­se bie­tet die Emp­feh­lung des Deut­schen Zen­tral­in­sti­tuts für sozia­le Fra­gen (DZI).

Aktu­ell geht es um die Ver­sor­gung der Geflüch­te­ten in der Kriegs­re­gi­on und der Hil­fe bei der Flucht. Mit­tel- und lang­fris­tig wer­den wei­te­re The­men wichtig.

In Deutsch­land geht es dar­um, den Men­schen beim Ankom­men zu hel­fen – erst recht, wenn eine bal­di­ge Rück­kehr in die Ukrai­ne nicht mög­lich sein soll­te. Sie brau­chen bei­spiels­wei­se län­ger­fris­ti­ge Unter­brin­gung, psy­cho­so­zia­le Beglei­tung oder Bil­dungs­an­ge­bo­te. Es gibt eine Viel­zahl guter Orga­ni­sa­tio­nen, die ihre Ange­bo­te sicher auch für die spe­zi­el­le Situa­ti­on für Geflüch­te­te aus der Ukrai­ne anpas­sen wer­den. Von PHI­NEO emp­foh­le­ne Pro­jek­te fin­den Sie hier.

Ich arbei­te in einer Non-Pro­fit. Auf was muss ich achten?

Mit­tel­ver­ga­be, poli­ti­sche Mei­nungs­äu­ße­rung, Spen­den­auf­ru­fe – auf was Enga­gier­te ach­ten müs­sen, haben wir hier beim SKa­la-CAM­PUS auf­ge­schrie­ben: Hil­fe für die Ukrai­ne: Was Non-Pro­fits dür­fen (und was nicht)”.

Die Lis­te wird regel­mä­ßig erwei­tert. Stand: 15.03.2022.

Für weitere Informationen:

Wiebke Gülcibuk

Leitung Kommunikation & Vorstandsbevollmächtigte
+49 30 520 065 112
wiebke.guelcibuk@phineo.org