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Als die noch junge gGmbH KinderHelden in die Förderung durch die SKala-Initiative aufgenommen wird, ist ihr Startkapital fast aufgebraucht. Drei Jahre später geht die gGmbH als stabile und finanziell gut aufgestellte Organisation aus der Förderung. Ein toller Erfolg! Das wirkt sich auch auf die Projekte aus, etwa auf die Lesetandems+. Die Tandems zeigen: Lesen stärkt als Schlüsselkompetenz Kinder auf ihrem gesamten Lebensweg.  

Das Problem: 40 Prozent der Grundschulkinder können nicht flüssig lesen. Diese erschreckende Feststellung einer repräsentativen Studie und vor allem der Wunsch, diese Zahl zu senken, war der Startschuss für das Projekt LeseTandems+. Ein Kind, ein*e Mentor*in und ein Buch – mehr braucht es dafür eigentlich gar nicht. Die ehrenamtlichen Mentor*innen lesen mit ihren Kindern so lange laut einen Text, bis die Kinder eigenständig das Lautlesen übernehmen. Mit Leselisten, Schulungen und einer Lese-Olympiade werden die Tandems durch die KinderHelden unterstützt.

Die SKala-Förderung ermöglichte den KinderHelden, sich auch als Organisation zu professionalisieren: So wurde etwa die Einnahmestruktur diversifiziert und es gelang, über einen Freundeskreis freie Mittel zu akquirieren. Auch das Thema Wirkungsorientierung fand durch die Förderung einen festen Platz in der Organisationsstruktur und -kultur. Diese Veränderungen und der Nimbus, ein Projekt der SKala-Initiative zu sein, halfen dabei, neue Förder*innen zu gewinnen.

Die KinderHelden sagen selbst dazu: “Die Förderung durch SKala wird von außen wie eine Art Gütesiegel für gutes, wirkungsvolles, effizientes und nachhaltiges Arbeiten gesehen. Auf diese Weise konnten wir neue Förderer wie beispielsweise Swiss Life Stiftung, Ferry Porsche Auszeichnung, Linsenhoff Stiftung, BASF, etc. gewinnen.” Auch andere überzeugte der simple und gleichzeitig effektive Projektansatz: 2020 belegten die Lesetandems+ den 1. Platz bei der Ferry Porsche Challenge – was neben anderen Förderungen die Anschlussfinanzierung sicherstellte.

Lesen macht Spaß – das bemerkten auch die Kinder immer mehr | Foto: Sascha Hauk


Und so entfalten die LesenTandems+ Wirkung entlang der PHINEO-Wirkungstreppe:

→ Stufe 1: Die Lesetandems+ haben sich wie geplant gefunden

Im Förderzeitraum bildeten sich 577 Tandems: 387 Kinder und Mentor*innen als LeseTandem+ und 190 weitere aus anderen Projekten. Damit wurde die Zielmarke von 500 Tandems deutlich übertroffen.  

→ Stufe 2: Die Lesetandems+ treffen sich und beginnen mit dem Lesen

Die Mentor*innen begegnen ihren Schützlingen und beginnen gemeinsam, zu lesen. Dabei wird die Methode des Lautlesens angewandt, das heißt, die Tandems lesen gemeinsam laut vor und fahren dabei mit einem Finger über den Text. Die Mentor*innen wirken dabei unterstützend und helfen den Kindern, sollten diese ins Stocken geraten.

Hierauf wurden sie in speziellen Schulungen und mit Materialien wie Manuals oder Literaturlisten vorbereitet. Während der Corona-Pandemie wurden zusätzlich Webinare angeboten, in denen sich die Mentor*innen über ihre Erfahrungen in den Tandems austauschen konnten.  

→ Stufe 3: Kinder haben erfolgreich mit ihren Mentor*innen gelesen

91 Prozent der Kinder haben gemeinsam mit ihren Mentor*innen und mithilfe der Lautlesemethode Bücher gewälzt. Dieselben Kinder nahmen auch an der Leseolympiade teil, bei der drei Bücher in drei Monaten weitgehend allein gelesen werden – ob Erstlesebuch oder 200-Seiten-Wälzer.

Danach tauschen sich die Kinder mit ihren Mentor*innen über die Inhalte aus und gestalten ihr persönliches Lesetagebuch. Und auch die Ergebnisse aufseiten der Mentor*innen können sich sehen lassen: 95 Prozent sind regelmäßig mit KinderHelden im Austausch, egal ob über eTagebuch, per E-Mail, telefonisch oder persönlich.  

→ Stufe 4: Kinder lesen flüssiger und verstehen die Inhalte besser

Lesen macht Spaß – das bemerken auch die Kinder immer mehr. Über die Freude am Lesen hinaus lesen sie flüssiger, das heißt, die Anzahl der richtig gelesenen Worte steigt. Und auch das Leseverständnis verbessert sich deutlich. Doch eine Verbesserung der Fähigkeiten tritt nicht nur bei den Kindern ein. Auch die Mentor*innen haben gezielt Kenntnisse in der Leseförderung entwickelt.  

→ Stufe 5: Kinder lesen selbstständig mehr und besuchen verstärkt Orte des Lesens

Inzwischen sind einige Kinder zu richtigen Bücherwürmern mutiert. Sie lesen deutlich mehr und zudem flüssiger als zuvor und gehen häufiger in Bibliotheken und suchen Orte des Lesens auf. Auch mit digitalen Angeboten wie Lese-Apps wissen sie umzugehen. Die Mentor*innen wiederum können ihre neu erlernten Fähigkeit in der Leseförderung mit ihren Kindern direkt in die Tat umsetzen.  

→ Stufe 6: Kinder entwickeln neues Selbstbewusstsein und verbessern ihre Bildungschancen

Nach und nach schlagen sich die neuen Lesefähigkeiten auch in den schulischen Leistungen nieder, etwa bei der zehnjährigen Dilara. Sie konnte sich im Lesen von der Note 4 auf eine 1bis 2 verbessern. Über Dilara berichten die KinderHelden: “Dilara war sehr motiviert und hat sich gewünscht, dass wir mal wieder ein Buch parallel lesen. Jedes Mal ein Stück, so wie bei der Lese-Olympiade. Denn das hat ihr damals so viel Spaß gemacht.”

Geschichten wie diese gibt es im Projekt zuhauf. Die Kinder trauen sich im Unterricht mehr zu und haben nicht nur ihre Sprachkompetenzen, sondern außerdem ihre mathematischen Fähigkeiten ausgebaut. Zudem hat sich ihr Lern- und Arbeitsverhalten verbessert. Insgesamt erhöhen diese Steigerungen in der Schule signifikant ihre Chancen auf ihrem weiteren Bildungs- und Lebensweg.  

→ Stufe 7: Mehr Kindern gelingt der Übergang in eine weiterführende Schule

Auswertungen zeigen, dass sich bei den Viertklässlern die Zahl der Übergangsquoten auf weiterführende Schulen verbessert haben. Eine große Hilfe dabei waren die Mentor*innen, die die Kinder auch weiterhin unterstützen. 

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